Am 13.06.2019 hat die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ über kühlende City Spots in Wien – welche mit unseren Sprühnebelsystemen ausgestattet sind – berichtet.
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„Die Presse“ – Bericht 13.06.2019
Hitze: Wien entdeckt den Sprühnebel
Um heiße Sommertage erträglicher zu machen, kommen in Wien vermehrt Nebelduschen zum Einsatz.
Sprühnebel, der an Hitzetagen den darunterliegenden Gastgarten kühlt : Im Café Landtmann (Bild) „würden wir es nicht mehr anders haben wollen“. – (c) Stanislav Kogiku
Wien. Kaum ein Baum, der Schatten spendet, kein Teich, in den man die Füße tauchen könnte. Dafür umso mehr Beton, der sich in der Sonne aufheizt. Eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, die Hitzetage in der Großstadt erträglicher zu machen, erobert nun langsam, aber doch auch Wien.
Sprühnebel nämlich. In verschiedenen Spielarten, die international schon länger erprobt sind, kann dieser etwa auf öffentlichen Plätzen und in Gastgärten für Abkühlung sorgen. Die Zieglergasse in Neubau, wiewohl noch gar nicht zur Klimastraße umgebaut, ist jetzt schon Vorbild: Ab dem Sommer 2020 sollen hier – neben anderen Maßnahmen – Nebelduschen für Abkühlung sorgen.
Wie viel angenehmer ein betonlastiger Platz dank ein wenig Sprühnebel wird, kann man ab sofort im Museumsquartier ausprobieren: Ein kleiner Pavillon im Haupthof sorgt hier für eine Abkühlung von bis zu sechs Grad: Pressebericht Raintime Projekt Airship.01 >
Abkühlung im Wurstelprater
Auch im Prater können sich alle, denen der Fahrtwind in der Achterbahn zur Erfrischung nicht reicht, im Sprühnebel abkühlen: Soeben wurden am Calafatiplatz vor dem Blumenrad neun Stelen in Betrieb genommen, die dank Hochdruck-Pumpen sehr feine Wassertropfen versprühen, die in der Hitze verdunsten. Dadurch entsteht sogenannte Verdunstungskälte, die einen kühlen Effekt hat.
Die neun Luftstelen wurden im Zuge der Neugestaltung des Calafatiplatzes errichtet – auch an anderen Plätzen Wiens könnten bei der Neugestaltung auch Nebelduschen mitgeplant werden: So sind diese am Neuen Markt und in der Praterstraße im Gespräch, weitere dürften sehr wahrscheinlich folgen: Erst vor wenigen Tagen hat die Stadt ein Sonderbudget von 2,3 Millionen Euro verkündet, mit dem heuer und 2020 umweltfreundliche Kühlmaßnahmen gefördert werden. Neben begrünten Fassaden werden Nebelduschen als Beispiel genannt.
Von diesen Fördergeldern hofft auch eine Branche zu profitieren, für die Sprühnebelanlagen ebenfalls zunehmend ein Thema werden: Die Gastronomie. Denn bei 35 Grad und mehr reichen Sonnenschirme nicht mehr aus, um den Aufenthalt im Gastgarten angenehm zu gestalten. „Tatsächlich ist der Sprühnebel bei den Wiener Gastronomen noch nicht so angekommen“, sagt Peter Dobcak, Obmann der Gastronomen in der Wiener Wirtschaftskammer. „Ich gehe aber davon aus, dass das künftig breiter Fuß fassen wird.“ Dobcak wünscht sich dabei eine Förderung durch die Stadt.
Auch im Prater setzt man auf Sprühnebel. – (c) Prater Aktiv
Einige Lokale haben eigene Lösungen gefunden – so kühlt das Schweizerhaus im Prater das Glasdach über der Bierschank mit Regenwasser. Das Eisgeschäft Zanoni & Zanoni am Lugeck wiederum war vor Jahren Pionier in Sachen Sprühnebel im Gastgarten, auch Cafetier Berndt Querfeld setzt darauf: Sämtliche Gastgärten seiner Lokale – vom Café Landtmann über die Jausenstation in Schönbrunn bis zum Bootshaus an der Alten Donau – haben eine derartige Anlage. „Wir würden es nicht mehr anders haben wollen“, sagt Querfeld. Zwar seien die Kosten – zwischen 10.000 und 15.000 Euro – nicht eben niedrig, „die Investition rechnet sich aber, weil mehr konsumiert wird“. Immerhin senkt die Anlage die Temperatur um sieben Grad: „Bei 35 Grad bestellt niemand etwas zu essen, bei 28 Grad aber schon.“
Im Vergleich mit Klimaanlagen in Innenräumen seien die Sprühnebelanlagen auch umwelt- und ressourcenschonend: Sie sind keine Stromfresser und verbrauchen pro Minute 1,5 Liter Trinkwasser. Und anders als in südlichen Ländern, wo teils recht abenteuerliche Konstruktionen aus Ventilatoren und Wassertanks für kühle Luft sorgen, ist das noch recht junge Sprühnebelwesen in Österreich natürlich schon behördlich geregelt: Regelmäßig nimmt die Ages Wasserproben und untersucht diese etwa auf Legionellen. Die Sprühnebelanlagen müssen auch mindestens einmal am Tag in Betrieb genommen werden.
Optimal funktioniert die Kühlung, wenn es windstill ist. Aber selbst wenn der Wind den Sprühnebel davon trägt, sei das nicht so schlimm: „Man darf“, sagt Querfeld, „die psychologische Wirkung einer solchen Anlage nicht unterschätzen.“
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 13.06.2019 – von Mirjam Marits)
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